Samstag, Februar 07, 2009

Kneipen Nähkästchen

Ich bin ein Kneipenkind.
Im positivem Sinn.
Ich hänge nicht ständig in Kneipen rum, nein, meine Eltern hatten 25 Jahre ein Kneipe.
Eigentlich nicht eine, sondern vier. Erst eine, dann drei gleichzeitig und später eine ganz andere.
Jetzt keine mehr. Und das ist auch gut so.
Auch wenn ich froh bin, dass sie nun keine Kneipe mehr haben, hatte das Ganze schon seinen Vorteile.

Vorteil eins: Meine Schwestern und ich waren dem Alkohol nie zugeneigt.
Dies resuliert meiner Meinung nach, von den abschreckenden Alkoholleichen, die scheinbar am Tresen festgewachsen waren. Sie stanken, die sahen hässlich aus, sie konnten nicht reden und falls doch, redeten sie nur Unsinn.

Vorteil zwei: Gleiches wie oben, ersetzten sie nur den Alkohol durch Zigaretten.

Vorteil drei: Ich hatte immer einen Ferienjob.
Während Mitschüler sich schon im Februar im Bekanntenkreis durchfragten, ob sie in den Sommerferien ihre Nützlichkeit bezahlt bekommen würden, war mein Ferienjob sicher. Später auch alle Samstagsnachmittage.
Dies hatte einen wesentlichen Einfluß auf meinen Kreditrahmen und schon hier wurde mein Konsumdrang sozusagen anerzogen.

Vorteil vier: Jeder im Dorf kannte mich.
Ok, wenn ich so darüber nachdenke, ist das kein klarer Vorteil...
Aber in gewissen Situationen zählte es zu meinen Vorteilen. Denn eigentlich kannte nicht jeder mich, sondern jeder kannte meinen Vater.
Ich hatte nie Streitigkeiten auf dem Schulhof, oder sonstwo. In kritischen Situationen musste ich einfach nur die Wörter " mein" und "Vater" unterbringen, schon hatte ich meine Ruhe.
Mein Papa ist nämlich ein kleiner aber muskelöser Mann, der ... ähh, sagen wir ... für seine Geschichten bekannt ist.

(Ich verrate ihnen nun ein Geheimnis. Jetzt kann ich es ja tun. Ich besitze mittlerweile einen Unverwundbarmodus und benötige die Wörter "mein" und "Vater" nicht mehr als Schutzschlid ...
Ok, jetzt kommts! Achtung! Jetzt: Mein Papa ist ein total liebes Bärchen. Tut keinem was. Ehrlich.)

2 Kommentare:

Frau Schmidt hat gesagt…

...und da ich damals so oft bei euch war, dass dein Papa mich schon als seine "vierte Tochter" bezeichnet hat (ok, optisch bin ich etwas aus dem Rahmen gefallen), darf ich ihn auch als "meinen" "Papa" bezeichnen :-D

Jamez hat gesagt…

Ich finde Deinen Papa auch cool.. obwohl ich ihn nur einmal gesehen hab. ;-)