Dienstag, März 25, 2008

manus manum lavat

Es ist ja leicht, Prinzipien zu haben, solange es keinen Grund gibt,
davon abzuweichen.

Ein Prinzip von mir ist es, die Seife auf der linken Seite des Waschbeckens zu haben.
Irgendwie scheint es aber von der Industrie genau anderst rum gewünscht zu sein, denn die Mulde für die Seife, ist in unserem Waschbecken rechts.
Seltsam, dachte ich und lief ins andere Bad, auch rechts. Dann hab ich kurz an das Waschbecken von meinem Freund gedacht, da ist es auch rechts.
Bei meinen Eltern – rechts!
Ok, man muss ja nicht immer gegen den Strom schwimmen, dann kommt die Seife eben nach rechts. Aber gerade war ich aufm Klo und selbstverständlich ist danach die Seife am Start, aber irgendwie, hat das nicht so geklappt. Normalerweise drücke ich mit der rechten Hand die Seife und fange das Gedrückte mit links auf. Ich bin ein absoluter Linksdopatt (wie man im Saarland sagt = Links-Hand-Tolpatsch = unfähig, mit der linken Hand etwas Sinnvolles anzustellen) Dementsprechend kam es wie es kommen musste, als ich mit links drückte, um mit rechts den Seifenschaum aufzufangen, fiel die Seife beim drücken ins Waschbecken. Die Macht der Gewohnheit, stellte die Seife wieder auf die linke Seite. Da steht sie gut, dachte ich.
Und wenn sie nicht all ist, steht sie da noch morgen!

Donnerstag, März 20, 2008

Schaaatz? Bin ich dick geworden?

Alienus von Nebenanus

Für alle die sich schon gefragt haben, wie Aliens wohl ausschauen, ich hab's rausgefunden und ein visuelles Beispiel erstellt:

Mittwoch, März 19, 2008

Alles Feez unn Fubbes!

Was hab ich nicht alles für Ammenmärchen erzählt bekommen … was da so alles bei der Narkose passiert … Fubbes (wie der Saarländer sagt). Alles Fubbes!

Also für alle diejenigen, die (wie ich zuvor) noch nie operiert wurden, hier mal eine Geschichte auf wahrer Begebenheit:

Erstmal besteht das ganze nur aus Warten. Man wartet darauf, dass die Schwester Helga (o.ä.) sagt: „Soo, Frau von Neben, dann rasieren wir sie mal!“
Das trifft aber nur bei Leuten zu, die mit nem Bär gepokert haben und das Fell gewonnen haben, also, bei mir nicht! (Wollt es nur noch mal gesagt haben!)
Dann bekommt man an das „gesunde“ Bein einen modischen Strumpf angezogen. Der vordere Bereich verdeckt ein Kittel, der mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit extra nicht den ganzen hinteren Bereich des Körpern nicht verdeckt. Zum Schluss muss man noch ein etwas seltsame ausschauendes Ding anziehen, die Schwestern sagten, dass sei ein „Höschen“, ich sag, dass ist eine, an drei Stellen zusammengenähte Mullbinde.

Dann wartet man, bis die Schwester einen, samt Bett zum OP fährt. Damit man sich nicht so genau den Weg merken kann, bekommt man ne anständige Portion Valium.
Dort angekommen, kommt man in so ne Art Schleuse. Hier gibt es ein Förderband, ähnlich wie das Warenband im Supermarkt, nur größer und beheizt. Damit wird man vom warmen kuscheligen Bettchen auf den OP-Tisch befördert, der ebenfalls schön warm ist.
Diesen Tisch muss es in verschiedenen Größen geben, denn der reichte für mich nur mal gerade so. Damit ich meine Arme irgendwo drauflegen konnte, hab ich links und rechte jeweils ein Tuning dran geschraubt bekommen. Wenn da ein fülligerer Mensch am Start ist, würde der an allen Seiten drüberschwappen … dass mit dem OP-Tisch hat mich solange beschäftigt, bis ich diese böse Kanüle an die Hand bekommen hab.
Darüber hab ich erstmal Antibiotikum verabreicht bekommen. (Sagten sie zumindest.)
Dann sollte man ausnahmsweise die Frage nach dem eigenen Körpergewicht korrekt beantworten, denn davon hängt die Portion Narkosemittel ab.

Dann kurz warten bis alle Ärzte anwesend sind. Sicherheitshalber noch einmal gefragt welches Bein es ist und den Schubladentest durchgeführt, ob da am Knie auch wirklich was zu operieren ist.
Weil beim Schubladentest die Sicht auf die zusammengenähte Mullbinde frei wird, kurz noch die Witze zu dem modischen Outfit anhören. Dann bekommt man die letzten Instruktionen: „Wir leiten gleich die Narkose ein. Zählen sie mal bitte von 100 rückwärts.“ „Einhund…“ Weg! Weiß von da an nix mehr. Erst als ich wieder in meinem Bett lag und schon wieder fast in meinem Zimmer. Wie der Blitz schlagen die Schmerzen ins Knie. Aber man brauch nur kurz zu murmeln „Naim Tieh uht mee!“ Schon bekommt man ne schöne Portion Schmerzmittel und ist die nächsten 4 Stunden mit schlafen beschäftigt. Fertig!

Dienstag, März 18, 2008

Statusbericht – der 15. Tag

Das bin ich! Also mein operiertes Knie und zum Vergleich ein anderes, nicht operiertes Knie (ebenfalls von mir).

Wie man sehen kann, man sieht immer noch keine Kniescheibe, was man allerdings erkennen kann, ist der Muskelschwund. Ich bin linkslastig Pudding. Wo früher eine kraftstrotzende Wade war ist jetzt Pudding; mein linker Oberschenkel – Pudding!



Gerade hab’ ich die Stabistrips entfernt, leider war bei einem, ein Stück Bein dran. (Autsch!)
Im Großen und Ganzen ist alles schon gut verheilt. Der Bluterguss unter der Kniescheibe ist auch zum größten Teil weg.
Mein Knie kann ich schon fast zu 45° biegen, leider fällt das Laufen, wegen der abgebauten Muskelmasse noch etwas schwer und ist mühselig. Ich erreiche die völlige Erschöpfung schon bei einfache Übungen, wie 12 Mal das gestreckte Bein hoch und runter bewegen. Aber ich arbeite dran. Ziel ist es in zwei Wochen ohne Krücken laufen zu können.
Unterstützen tut mich dabei meine Hightech-Orthese. Diese entlastet mein Knie so, dass beim Stehen die Belastung von Knie genommen wird. Aber, die Devise ist: nicht übertreiben, sonst hab ich wieder ein Knie wie ne Honigmelone.

Montag, März 17, 2008

Stöckchen maak ich nicht

Soso, da wirft mir der Herr Maak einen Stock über und sagt dann, ich könnt mich drauf stützen. Pff! Ne lahmere Ausrede gibt es wohl nimma …
Aber gut, ich mag zwar keine Stöckchen, aber ich lieg hier gerad unnütz in meinem Bett rum, dann schau ich mir das Stöckchen mal genauer an.

Die Regeln:
a) Setze einen Link zu der Person, welche Dir das Stöckchen zugeworfen hat.

Uih, ein ToDo schon erledigt, das ging ja flott, also weiter:

b) Erwähne die dazugehörigen Regeln in Deinem Blog.
Hab ich!

c) Erzähle von Dir 6 unwichtige Dinge/Gewohnheiten/Macken.


Achje. Ob ich wirklich ganze 6 Macken an mir finden … dann doch lieber Gewohnheiten:

1. Ich trockne mich nach dem Duschen nie ab, ich lass mich trockenen, von der Luft mein ich. Zu einem persönlichen Abtrockner hab ich’s noch nicht geschafft.

2. Ich benutze als Seife Kandoo. Und jedes Mal, wenn ich mir die Hände Wasche, singe ich den Werbejingle: „Ich kann so wie du mit Kandoo!“

3. Ich finde Haare eklig. Wenn ich ein Haar im Waschbecken seh’, muss ich wurgsen. Wenn ich eines im Essen hab, hab ich keinen Hunger mehr, auch wenn es mein eigenes ist. Und wenn ich eines im Mund hab, ist es ganz schlimm. Leider nehmen meine Mitbewohner darauf keine Rücksicht und so ist fast täglich beim Zähneputzen wurgsen angesagt. Und gerade die Kombination von Zahnpasta im Mund und Haar im Waschbecken, ist äußerst gefährlich.

4. Ich liebe Post-It’s und deshalb kleben die bei mir überall drin & dran.

5. Ich erledige viel zu Fuß, dass kommt wahrscheinlich daher, weil ich kein Auto habe. Und weil ich soviel laufe, versuche ich ständig, den kürzesten Weg zu finden. Das ist echt schlimm bei mir. Ich könnte ja mal für Saarbrüchen einen „Take the shortest way“-Guide machen. Erst letztens bin ich durch Hinterhöfe gestapft, weil ich dadurch einen enormen Umweg sparte, leider war Sonntag und ich hab vergessen, dass dann ein Tor den Weg versperrt. Also hatte ich zu diesem enormen Umweg, auch noch den Weg zum Tor und wieder zurück. Es war ein schwarzer Tag für mich.

6. Ich freu mich wie ein Honigkuchenpferd, wenn meine Wii blau leuchtet. So ist es auch, wenn ich auf einer digitalen Uhr 12.34 Uhr sehe. Keine Ahnung warum mich das so glücklich macht.

d) Gib das Stöckchen am Ende Deiner Antworten an 6 Leute durch Verlinkung weiter.

Ach nee, das mag ich nit. Und 6 Leute sind schon ziemlich viel. Wer bitte hat sich das denn ausgedacht?

e) Hinterlasse bei der jeder der gewählten Personen einen Kommentar in ihrem Blog/Website, wonach Sie "getagged" wurden.
Fällt ja dann auch weg.

Ehm, fertig!

Donnerstag, März 13, 2008

Statusbericht - 10 Tage danach

Auch wenn man es kaum erkennen kann, das ist ein Knie. Genau genommen mein linkes Knie.
Das ist nicht der Normalzustand (hoffe ich zumindest) denn so, oder so ähnlich sieht ein Knie zehn Tage nach einer VKB-OP (Vordererkreuzbandplastik-OP) aus.



Endlich sind die arg juckenden Fäden gezogen und die nervenden Pflaster entfernt. Mein Knie kann wieder atmen, yeah!

Betrachten wir das Knie mal genauer ...
Links Außen, das kleine weiße X, dass durch Stabistrips geformt wurde, stabilisiert übergangsweise meine Zwei-Stich-Naht. Da war ein Zugang für die Arthroskopie. Der zweite Zugang liegt auf der rechten Seite - die Narbe, die wie ein Pluszeichen ausschaut, rechts neben der Kniescheibe.
Links daneben, die etwas wüst ausschauende Narbe, da war die Redon-Drainagen drin.
Die längliche Narbe am Schienbein, diente der Entnahme der Kniebeugesehne.
Wie man an den orangen Jod-Flecken um die Narbe rum sehen kann, durfte ich mein Bein noch nicht komplett schrubben.

Leider ist meine Kniescheibe wieder verschwunden. Am Montag konnte man die prima erkennen. Leider hab ich mich zuviel bewegt und nun ist unter der Kniescheibe ein Bluterguss. Der Bluterguss verschafft mir meine ersten richtigen Schmerzen nach der OP, sonst hielten sich die Schmerzen eher zurück.
Ganz mies war noch das Entfernen der Drainage, da wird der Schlauch nämlich am Bein festgenäht und mein Arzt hat anscheinend zuviel Spinat gegessen, denn die Fäden waren so festgezogen, dass ... ach lassen wir das :)

Wem das immer noch nicht zu eklig war, hier gibt’s ne Dia-Show, wie so ne OP mit einer Kniescheibensehne abläuft. Dies wird aber meist nur bei Männern gemacht. Für Frauen wird meist, wie auch in meinem Fall, eine Kniebeugesehne verwendet. Hier ein Vergleich der beiden Methoden.

Dienstag, März 11, 2008

Je m'appelle Pascal et ici, c'est un magnétophone

Ach schön! Oder?

Mein bester Freund ist Halbfranzose, kann aber ganz Französisch.
Als wir in Frankreich einkaufen waren, hab ich voller Neid bewundert, wie schön er französisch spricht.
Will ich auch, hab ich mir gesagt.
Konnt ich noch nie. In der Schule war Frau Schmidt für so ein Kram zuständig. Wir haben uns glänzend ergänzt. Sie die Fremdsprachen und ich Mathe und Info.

Dass ich kein Französisch kann, dafür kann ich aber eigentlich nix. Die Schule ist schuld. Wirklich!
Unser Französischuntericht beinhaltete das Lehrbuch abzuschreiben. So richtig Wort für Wort. Nur abschreiben. Manchmal auch Übersetzten. Und ganz manchmal auch Vorlesen.
Ich glaub es war in der 10 Klasse, als dann unsere Fränzösischlehrerin mit 50 Schwanger wurde und abdankte, als dann unsere Schulleiterin an ihrer Stelle unseren Untericht aufnehmen wollte.
Sie begann den ersten Untericht mit folgendem Satz: "Merci de pouvoir un cercle!"
Alles schaute sich gegenseitig an, ich warf fragende Blicke zu Frau Schmidt, die zuckte nur mit den Schultern und nahm vorsichtig ihr Franzbuch aus der Tasche. Alle machten es ihr nach.
Unsere Schulleiterin, überrascht von soviel ungehorsam, wiederholte sich: "Fait un cercle, s'il vous plaît"
So langsam schwante es einigen. "fait" klang bekannt und "cercle" konnte nur Kreis bedeuten. Ah, einen Kreis machen! (Lesekreis = Stuhlkreis in der Mitte des Klassenzimmers, mit dem Zweck des gemütlichen Zusammenlesens)

Als nur ein paar zögernd aufstanden, unsicher ihren Stuhl nahmen und ganz vorsichtig, -immerwieder mit prüfenden Blick zur Direktorin- sich in die Mitte des Klassenzimmers bewegten, rastet die Frau Gressung-Schlobach völlig aus und schrie auf Deutsch: "Ihr sollt einen Kreis machen!!"

Danach mussten wir erstmal erklären, was wir die letzten drei Jahre so im Franzuntericht gemacht haben. Ich glaub unsere ehemalige Franzlehrerin ist nicht mehr aus dem Mutterschutz zurückgekehrt.
C'est la vie!

Freitag, März 07, 2008

Wie war das nochmal mit dem Gehen?

Nur mal fürs Protokoll, ich hab gerade die letzten zweieinhalb Stunden im Bad verbracht. Nicht weil ich ein besonderes Wellnessding an mir angewendet haben, nein, ich hab mich nur mal geduscht und angezogen.
Gut zugegeben, dazwischen hatte ich noch einen Schock zu bewältigen, dass hat Zeit gekostet. Bin mit der Schockbewältigung noch nicht so weit fortgeschritten. Schockbewältigung für Dummies, sozusagen.
Obwohl, wenn man beim Waschen feststellt, dass das frisch operierte Bein taub ist, dass gehört glaub ich doch in die Intermediate-Lektion.
Ja, so war das. Hab mein Bein gewaschen und irgendwie fühlte ich da kein Unterschied, ob ich die Wanne schrubbe oder meine mit Jod versaute Wade.
Aber Entwarnung vom Arzt: „Das kann schon mal vorkommen.“
Aha, kann schon mal vorkommen! Klingt nicht gerade vertrauensvoll, auch nicht sehr beruhigend.
Immerhin habe ich vor lauter Schock ne Gänsehaut bekommen, auch an der Wade, das notier ich mal als gutes Zeichen.