Mittwoch, März 04, 2009

Pepe

Da Frau Schmidt ja in die warmen Gefilde entflohen ist und mich hier im Kalten sitzen lässt, muss ich in Erinnerungen schwelgen...

Frau Schmidt und ich hatten beschlossen um die Häuser zu ziehen.
Das machten wir nicht oft, da in Kneipen rumhängen nicht so unser Ding ist.
Aber an diesen Abend machen wir es und hatten es auch sofort wieder bereut.

Denn wenn sich zwei Frauen alleine an einen Kneipentisch setzen, heißt das anscheinend soviel wie "Kommt und nimmt uns!".
Ständig kamen Typen an unseren Tisch und laberten.
Frau Schmidt und ich wollten uns aber gerne alleine unterhalten. (Wir haben uns ja auch immer viel zu erzählen. Wir wohnten damals zwar zusammen, aber das hinderte nicht unseren Erzählfluss...)
Irgendwann hatten wir uns dann Strategien überlegt, wie wir die uns anlaberten Typen schnellst möglich wieder los werden.
Weil das nahe liegende "Nein, danke." nicht funktionierte. Nein im Gegenteil, es spornte noch an.

Also haben wir besprochen, wenn jetzt wieder einer kommt und fragt ob wir was trinken wollen, dann fangen wir urplötzlich ganz hell und schief und piepsig an zu kichern...
(Mäßiger Erfolg!)

Ok, dachten wir uns, es muss härter sein.
Beim nächsten Mal würden wir die Typen ganz süß anschauen und mit großen Augen "Ja, gerne!" sagen und dann beide urplötzlich Gesichtszuckungen bekommen.
Das half, aber wir hätten uns fast vor Lachen in die Bux (saarl. Hose) gemacht.

Der ganze Abend erinnerte uns an die Zeichentrickfilmserie, in der ein Sticktier immer einer schwarzen Katze hinterher eifert. Und die arme Katze tun konnte was sie wollte, das Stinktier ließ nicht locker. Auch raffte das Stinktier nicht, dass die Katze kein Stinktier war, sondern eine Katze.
Der hieß Pepe, wie Frau Schmidt nach gar nicht langer Zeit einfiel. (Frau Schmidt ist ein wandelndes Filmlexikon.)
Wir waren Katzen und Männer Stinktiere!

Auf dem Nachhauseweg, wurden wir dann auch noch von einem Franzosen angesprochen. Wie das Stinktier hatte der einen französischer Akzent.
Ich hatte genug von den Abend und sagte "Oh, hau ab Pepe!" Der verwirrte Franzose schaute uns noch nach, wie wir - uns gegenseitig stützend vor lachen - nach Hause begaben.

7 Kommentare:

Maak hat gesagt…

ist "sticktier" saarländisch für "stinktier" oder warum erwähnen sie das immer wieder und wieder? :-)

oder ist es gar ein neu erschaffener anglizismus um typen zu beschreiben die an einem kleben (to stick)? würde ja sinn machen. :-D

Ann von Neben hat gesagt…

Nein, das ist nur das Erzeugnis geistiger Umnachtung. Natürlich soll das Stinktier heißen ...

Maak hat gesagt…

sie haben ja alles wieder geändert! dabei fand ich sticktier so gut. :-(

Ann von Neben hat gesagt…

Na gut, für Sie habe ich ein Sticktier wieder eingebaut.

Lauffrau hat gesagt…

Unglaublich was Frauen auf sich nehmen müssen um mal ungestört zu sein...

wir hatten mal nen aufdringlichen Typen auf der Tanzfläche...es hat tatsächlich gewirkt als ich ihn gefragt habe: "Willst du tanzen?" und er ganz erfreut war...dass ich ein "Dann tanz ab...und zwar schnell" hinterhergeschoben habe...danach war Ruhe:-)

Jelemania hat gesagt…

Gibt es noch solche Abende mit Frau Schmidt?
War bestimmt ne tolle Zeit, so wie du das schreibst?

Anonym hat gesagt…

Ann ... Männer, die an den Tisch kommen und fragen ob ihr was trinken wollt ... das sind Kellner ... die machen nur ihren Job ... und dann seid ihr sooo gemein zu denen. Unfassbar. ;-)