Gestern war ich einkaufen, hab unter anderem drei Kräutertöpfchen gekauft. Kaum hab ich den Supermarkt verlassen konnte ich schon den vegetativen Verfall der Kräuter beobachten. Kräutertöpfen haben nämlich nur eine natürliche Lebensumgebung, die befindet sich genau unter dem Neonlicht des Supermarktes. Sobald man sie aus ihrer natürlichen Umgebung entfernt, neigen sie zu Suizid.
Denn ich kann sie gießen und in die Sonne stellen, oder nur wenig Wasser und wenig Sonne oder eine beliebig andere Wasser-Sonnen-Verteilung, die Dinger gehen über den Styx.
Ich habs getestet! Obwohl, ich hab zu Pflanzen ein eher gestörtes Verhältnis, muss wohl auf einer Art Flora Blacklist stehen ...
Deshalb bin ich auch immer etwas neidisch auf Freunde, die auf ihrem Balkon das gesamte Gewürzregal gezüchtet haben. Wie machen die das?
Gut, rein volkswirtschaftlich gesehen, ist das ganze Hickhack ja totaler Humbug. Allein die Kosten der Übertöpfe begleichen die Rechnung fürs ganze Jahr Schnittlauch. Aber es geht hier ja schließlich um etwas ganz anderes.
Es geht darum, dass ein Kräuterkasten auf dem Balkon, die Vorstufe zu einem Kräutergarten ist, der die Vorstufe zu einem Kräuter-Gemüsegarten ist und das wiederum die Vorstufe vor „Ich pflanze einen Baum“ ist. Und schwuppdiwupp hat man ein Haus, nen Volvo-Kombi und nen Golden Retriever...
Und bei mir bleibt es schon an drei Kräutertöpfchen hängen.
Noch bin ich hier...
vor 6 Jahren
1 Kommentar:
An der "Frischen Öko-Milch" erkenne ich einfach mal, dass du die Kräuter in den Kühlschrank stellst, was das vorzeitige Ableben erklären könnte.
Hm, wenn man ein Haus und einen Golden Retriever bekommt, wenn man sich Balkon-Kräuter kauft, was bekomme ich dann? Ich hab mir nämlich vor 'nem viertel Jahr 'nen Balkon-Kaktus gekauft.
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