Montag, Februar 25, 2008

Das kleine grüne Männchen

Ich hatte am Wochenende eine unschöne Begegnung. Der Arzt sagt es wäre ein Virus gewesen. Ich sage es war eine Folter. So was wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Das war nämlich kein liebes Virus, sondern ein ganz böses. Ein Darth Vader-Virus. Wobei, ich bin mir da nicht so ganz sicher ... ich glaub ja eher, es war eine Lebensmittelvergiftung. Vielleicht sogar ein Mordversuch, es käm dem ganzen schon sehr nah. Ja, jetzt wo ich das so schreib, bin ich mir fast ganz sicher.
Also schlimm war das! So was hatte ich noch nie. Furchtbar!
Aber wieder einmal beweist mein Körper ein ausgetüfteltes Genesungssystem.

Das kleine grüne Männchen in mir hat für so etwas nämlich einen großen roten Knopf, der unter einem Glasquader gut beschützt wird. Denn dieser Button wird nur im äußersten Notfall betätigt. So steht es mit schwarzen Buchstaben auf der rechts daneben hängenden gelben Tafel. Welches diese äußersten Notfälle sind, kann man dort lesen. Dieser Button ist schon etwas verstaubt, weil er erst einmal in den ..., eh, ja also er wurde erst einmal benutzt. So.
Und das kleine grüne Manchen wurde ganz panisch und hüpfte herum. Es schlug die Hände über den Kopf und sagte ständig "Ohje, ohje!" und "uih, uih, uih!" und so was.
Dann nahm es den Hörer ab und rufte den Headmaster an und fragte ob es wirklich das machen sollte, was da auf der gelben Tafel stehen würde. "Die Konsequenzen!" sagte es noch. Doch der Headmaster überlegte nicht lange, denn es gab ja schließlich diesen Kopf, für diesen Notfall, ganz so, wie es mit schwarzen Buchstaben auf der gelben Tafel stand.
"Na gut!" sagte das grüne Männchen zum Headmaster und legte den Hörer in die Angel und ging rüber zum Notfallknopf. Fuhr die Glasvorrichtung beiseite, schluckte noch einmal die Angst hinunter, legte den Zeigefinger auf den Knopf, schloss die Augen und drückte den Notfallknopf.

Schlagartig erwachte ich aus meinem Traum von kleinen grünen Männchen und konnte noch gerade so einen Eimer greifen und da ging mir auch schon der halbe Tag durch den Kopf. Viel Zeit zum Erholen blieb mir nicht, denn schon machte sich die andere Richtung bemerkbar.
Ich kürze es ab. Es hieß nur noch: Schotten auf und raus damit, egal wo raus, nur raus. Ratzeputz!

Holla die Waldfee sagt ich nur. Ganz schlimm!
Mittlerweile habe ich mich über Zwieback, Salzstangen & Cola, wieder zu richtiger Nahrung gearbeitet. Leider immer noch mit seltsamen Geräuschen aus der Magengegend, wobei ich noch nicht so genau zuordnen kann, ob es nun Abneigung oder Zustimmung ist, aber solange es drin bleibt sollte ja alles in Ordnung sein.

Also dann: Mahlzeit!

3 Kommentare:

Maak hat gesagt…

ich kenne leute, die drücken ihren knopf jedes wochenende.

dabei geht's denen nachmittags immer noch ganz gut...

Frau Schmidt hat gesagt…

Ach, Herr Maak, aus dem Alter sind wir ja schon alle raus...

@Ann von Neben: Da du mir das ja schon am Montag erzählt hast, kann ich an der Stelle nur nochmal anmerken, dass ich es unglaublich finde, dass du nochmal zu dem Schuhmacher gehst und ihn dann auch noch bemitleidest, weil er "traurig" ausgesehen hat!

Ann von Neben hat gesagt…

Das ist halt ein armer, alter, trauriger Mann, der verdammt gut Schuhe reparieren kann ...

Du bist so herzlos!