Donnerstag, Oktober 26, 2006

Googlemailia

Ich bin ja ein Freund von Kundenservice. Daher sammel ich bei jeder Gelegenheit gerne Erfahrungen von sämtlichen Kundenservices. Diesmal war es Google.
Diese Erfahrung war so nervenaufreibend, dass es mit der Zeit richtig lustig wurde, diesen Schriftverkehr möchte ich gerne mit euch teilen.
Also hier:
Angefangen hat alles damit, dass ich erst eine Email empfangen habe, wenn ich dieser Person schon eine eMail geschickt habe. Ansonsten sind die Dinger eben nicht angekommen.
Erste Anwort von Google (aus Übersichtsgründen stark gekürzt):

Liebe Google Mail-Nutzerin,
vielen Dank für Ihren Bericht.
Schauen Sie in den "Spam"- und "Papierkorb"-Ordnern nach den betreffenden Nachrichten. Wenn sich Ihre Nachrichten nicht dort befinden, versuchen Sie, eine Suche in Ihrem Google Mail-Konto durchzuführen. Vergewissern Sie sich, dass Sie keine Filter erstellt haben, die die jeweiligen Nachrichten betreffen würden. Stellen Sie außerdem sicher, dass die automatische Weiterleitung nicht aktiviert und dass als "Antwortadresse" keine E-Mail-Adresse definiert ist, die sich
von Ihrer Google Mail-Adresse unterscheidet. Wenn Sie eine eigene Absenderadresse verwenden, um Nachrichten zu senden, stellen Sie sicher, dass Ihre Google Mail-Adresse als Antwortadresse eingestellt ist. Sie können diese Einstellungen überprüfen, indem Sie auf "Einstellungen" oben auf einer beliebigen Google Mail-Seite klicken.

Wenn Sie die Nachrichten weiterhin nicht finden können, fragen Sie den Absender nach der vollständigen Kopfzeile und fügen Sie diese in eine Antwort auf diese Nachricht ein. Setzen Sie uns auch davon in Kenntnis, wenn Sie versucht haben, Ihre Nachrichten über http://mail.google.com oder über einen POP-Zugriff abzurufen.

Wenn Sie die betreffenden Nachrichten empfangen haben, jedoch eine Verzögerung aufgetreten ist, bitten wir Sie, eine Antwort auf diese Nachricht zu senden und die vollständigen Kopfzeilen aller verzögerten Nachrichten einzufügen, einschließlich Informationen zur benötigten Zeitdauer beim Empfang der Nachrichten in Ihrem Posteingang. Um die vollständigen Kopfzeilen anzuzeigen, öffnen Sie die Nachricht und klicken Sie neben dem/den Empfängernamen auf "Optionen anzeigen". Klicken Sie auf "Original anzeigen". Kopieren Sie den Inhalt des neuen Browserfensters und fügen Sie diese in Ihre Antwort-E-Mail ein. Wenn Sie den Text der betreffenden Nachrichten nicht einschließen möchten, stellen Sie sicher, dass Sie die gesamten übrigen Informationen wie oben angegeben einfügen.

Wir danken Ihnen für Ihre Geduld. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, um uns Ihr Feedback und Informationen zu Problemen zuzusenden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Google-Team


Das ist ja eine Durchaus akzeptable Antwort. Darauf habe ich geantwortet:

Liebes Google-Team,
vielen Dank für die Standardfloskel.
Aber diese Antwort passt nicht auf meine Anfrage. Um das zu verdeutlichen, hier weitere Infos:
Spamordner ist leer, ich habe keine Filter eingestellt, ich habe keine Weiterleitung aktiviert, ich kann nicht nach der eMail suchen, da ich sie nie erhalten habe. Die eMail werden nicht verzögert empfangen, sondern überhaupt nicht.
Wenn ich schon einmal eine eMail von dem google-account geschickt habe, empfange ich ab diesem Zeitpunkt auch eMails. Vorher nicht. Es sei denn, es sind ebenfalls google accounts.
Anbei ein Beispiel:
Diese eMail habe ich nicht erhalten ... bla bla "header" bla bla...
ein paar stunden Später habe ich zufällig eine eMail an bla bla geschrieben, worauf ich dann eine Antwortmail empfangen habe.


Antwort von Google:

Liebe Google Mail-Nutzerin,
vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wenn Sie die Nachrichten weiterhin nicht finden können, fragen Sie den
Absender nach der vollständigen Kopfzeile und fügen Sie diese in eine
Antwort auf diese Nachricht ein. Setzen Sie uns auch davon in Kenntnis,
wenn Sie versucht haben, Ihre Nachrichten über http://mail.google.com oder
über einen POP-Zugriff abzurufen.

So werden Kopfzeilen in Google Mail angezeigt:
bla bla


Versuch 3:

Nochmals vielen Dank für die zweite Runde Standartfloskeln.
Wollen sie mich auf den Arm nehmen oder sind sie der deutschen Sprache nicht mächtig?
Oder ist das hier einfach das Verfahren um Probleme totzuschreiben.
Sie schreiben mir Scheiße, ich antworte brav, dann sie wieder Scheiße und ich versuchs wieder... solange bis ichs sein lass, ja?

Naja, steter Tropfen höhlt den Stein.
Also hier der Header einer Mail die ich nicht empfangen habe: bla bla

Nur für den Fall das sie überfordert sind: der Header ist jetzt zu Ende, was jetzt kommt sind weitere Anmerkungen.
Da ich die eMail nicht empfangen habe, kann ich sie auch nicht aufrufen und auf "weitere Informationen" klicken.
Ich versuchs mal bildlich zu erklären: Wenn sie einen Kuchen backen wollen, aber weder Mehl, noch Butter und haben, dann können sie auch kein Kuchen backen. So einfach ist das.


Antwort von Google:

Liebe Google Mail-Nutzerin,
danke für Ihre E-Mail.

Bei den Informationen die Sie uns übermittelt haben, handelt es sich nicht um vollständige Kopfzeilen. Wenn Sie weitere Unterstützung benötigen, folgen Sie bitte genau den folgenden Anweisungen:

1. Melden Sie sich in Ihrem Google Mail-Konto an.
2. Wählen Sie die Konversation mit der Nachricht aus, die von diesem Problem betroffen ist, und öffnen Sie die entsprechende Nachricht. (ARRGG!!!)
3. Klicken Sie neben dem bzw. den Empfängernamen auf "Weitere Optionen".
4. Klicken Sie auf "Original anzeigen".
Kopieren Sie die angezeigten Information und senden Sie diese an uns. Nur dann können wir weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Google-Team


4. Versuch:

... ich weiß nicht, wie ich es Ihnen noch erklären soll, aber ich kann bei einer eMail die ich nicht erhalten habe, nicht auf "weitere Optionen" und folglich auch nicht auf Original anzeigen klicken. Bitte verstehen sie doch!

Kann diesen Anliegen nicht von jemand anderem bearbeitet werden?

Falls sie kein Deutsch verstehen kann ichs auch gerne in anderen Sprachen schreiben.
I did not receive this email.
je n'ai pas reçu ceux-ci émail
Non ho ricevuto questo email

Andere Sprachen kann ich leider nicht.

Ich kann Ihnen diese Informationen von einer eMail geben die ich empfangen habe, nach dem ich die Person angeschrieben habe. Von der nachweislich vorher nichts angekommen ist.
Also hier: bla bla

Jetzt schreiben Sie mir aber bitte nicht zurück, dass ich diese eMail am 13.10. empfangen habe. Das würde zwar stimmen, aber davor habe ich aber keine eMail von bla bla erhalten.

Antwort von Google (mittlerweile werde ich mit Namen angesprochen):

Sehr geehrte Frau von Neben,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
...
Sollte der Absender ein Google Mail-Konto besitzen, sollte er diesen Anweisungen folgen:

1. Melden Sie sich in Ihrem Google Mail-Konto an.
2. Wählen Sie die Konversation mit der Nachricht aus, die von diesem Problem betroffen ist, und öffnen Sie die entsprechende Nachricht.
3. Klicken Sie neben dem bzw. den Empfängernamen auf "Weitere Optionen".
4. Klicken Sie auf "Original anzeigen".
Benutzt der Absender ein anderes E-Mail-Konto können Sie diesen auf folgende Seite verweisen:
http://mail.google.com/support/bin/answer.py?answer=22454&topic=43.
Dort finden sich weitere Anleitungen zum Erhalt der Kopfzeilen von anderen Webmail- oder E-Mail-Providern.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Google-Team


Der 5. Versuch:
... es besteht keine Möglichkeit an diese Informationen zu kommen. Bla bla erklär… und noch mal das Problem erklär…

Dann endlich die erhoffte Antwort:

Sehr geehrte Frau von Neben,
vielen Dank, dass Sie uns auf dieses Problem aufmerksam gemacht haben. Wir haben Ihre Informationen an das zuständige Team zur weiteren Untersuchung weitergeleitet. Wir wissen Ihre Geduld zu schätzen und entschuldigen uns für eventuell entstandene Unannehmlichkeiten.

Sollte es Ihnen bei ähnlichen Schwierigkeiten in der Zukunft möglich sein, die entsprechenden Kopfzeilen zu erhalten, senden Sie uns diese bitte zu.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Google-Team

Freitag, Oktober 20, 2006

Alltagsseltsamkeiten

Gerade hat ein Mann ein Notausgangsschild über die einzigste Tür von meinem Büro gehängt...

Wort des Tages

Mobilfunk-Endgerät (Handy)

Sonntag, Oktober 15, 2006

Das erste Mal

Ich glaube Einstein war es, der sagte: man ist solange jung, wie man Dinge das erste Mal macht.
Juhu, ich bin also noch jung, denn ich war das erste Mal in Berlin.
"Berlin! Berlin! ich fahre nach Berlin!" Das habe ich geschätzte 235 Mal auf der ewigen Fahrt vor mich her geschrieen. Dazwischen habe ich die komplette Radiocharts gegrölt. Fast heiser habe ich dann an der Betonautobahn festgestellt, dass ich im Osten angekommen bin. Die müsste Hitler selbst noch in Auftrag gegeben haben. Was ich auch schon lang nimma gesehen hab war ein Flûtkoppauto mit gelben Scheinwerfern.

Als ich dann tanken musste, stand ich da mit Null Plan vor dem Tankdeckel und versuchte mit Ingenieursdenken mir vorzustellen wie ich diesen Deckel öffnen lassen würde. Klarer Fall, mit drücken, stupsen und ziehen wird das nicht gehen. Da muss also irgendwo ein Trick eingebaut sein. Während ich da so überleg, steigt der Fahrer des Wagens hinter mir aus, erkennt mein Problem und Grübelt mit. „Da ist bestimmt ein Knöpfen im Wagen“ sag ich laut zu dem fremden Mann. Der Mann geht mal schauen. Nix. Dann ein zweiter Mann, der ebenfalls die Sachlage erkannt hat, sucht jetzt mit dem ersten fremden Mann in meinem Sixtauto nach dem Tankdeckelöffungsknopf. Dann der Tankstellen-Raststättenbesitzer. Bei seinem Golf wäre das Knöpfchen in der Mittelkonsole. Guter Plan die zwei fremden Männer haben bestimmt auch unter den Fußmatten nachgeschaut…
Mit für sein Gewicht nicht erwarteter Eleganz schwingt er sich in meinen nun mit fremden Männern umzingelten Golf. Genau so das ich den besten Platz auf sein Bauarbeiterdekoltee erwische. Leider schau ich zu spät weg, denn das Bild ist schon in meine Netzhaut eingebrannt. Doch da, endlich der Mann ist trotz schlecht sitzender Kleidung, kompetent und findet den Knopf in der Türkonsole. (!?) Ganz unten, wo man eigentlich den ganzen Rotz reinstopft, er während der Fahrt so anfällt. Unglaublich! Welches kranke Hirn kommt denn auf so was. Völlig intuitiv.
Wenn wir schon gerade mal bei intuitiv sind. Ich habe geschätzte 23 Schalter an meinem Blinker. Und noch mal genau so viel an dem Scheibenwischerschalter. Wozu das alles dienen soll, weiß ich nicht. Hat mir auch keiner erklärt.

Liebes Sixt-Team, da wäre schon mal eine kleine Einweisung nötig gewesen. Ich bin ja auch ein Freund von schnellen Abläufen, aber einfach nur den Schlüssel in die Hand drücken und sagen, „Auto steht irgendwo links“ ist alles andere als Kundenfreundlich. So das musste ich nur schnell mal so werden.

In Berlin angekommen, wurde ich dann exklusiv von einem Freund per Telefon (Da in meinem Golf sich trotz Bestellung kein TOM TOM befand ... danke nochmals liebes Sixt-Team.) durch Berlin zu sich gelotst.
Also habe ich, dank des Erlebnispaketes von Sixt, schon abends eine Stadtrundfahrt in Berlin können machen. Berlin bei Nacht, sehr schön.
Berlin bei Tag, auch sehr schön.
Zumindest das, was mein Freund mir alles gezeigt hat. Ich bin mir sicher, er hat mich elegant an den hässlichen Ecken vorbei geführt. Aber wir waren auch in einem Autohaus, da hab ich mit Heftchen mitgenommen, und jetzt weiß ich auch was das alles für 46 Schalter um mein Lenkrad sind. Das Auto hat einen Tempomat! Das erfahr ich nach 736 Kilometer Autobahn. Weltklasse!

Heute ist mein letzter Tag in Berlin. Völlig allein gelassen, sitze ich hier in einem single Männerhaushalt ohne Fön und Fernseher. (Ja liebe GEZ, ohne Fernseher.) Zum Glück ist mein iPod da, sonst würde ich komplett durchdrehen. Aber die Rettung naht, denn jetzt geh ich erst mal richtig Shoppen. Hier ein Hinweis, wo man mich die nächsten 3 Stunden finden wird.


Samstag, Oktober 07, 2006

Wo ist das Stöckchen…?

Mensch Michael, dass ist gar nicht so einfach… aber hier das vorläufige Endergebnis:

Fünf Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:
• eine komplettes Regal voller Jimmy Choo’s
• ein X5
• einen Bruder
• die richtigen Lottozahlen
• einen Wunsch frei

Fünf Dinge, die ich habe, aber lieber nicht hätte:
• einen irren Verehrer
• eine kaputte Couch
• Halsweh
• Hunger
• Spatzeärmscha

Fünf Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:
• ne Vollmeise
• ne Kreditkarte
• ne Katze
• Schluckauf
• ein schlechtes Gewissen

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Aus Gähnwilli wird Schnarchwilli

Toll, ich kann nicht einschlafen. Und das obwohl ich morgen, vielmehr heute, eigentlich gleich um 7 Uhr auf der Arbeit sein müsste. Das liegt unter anderem an Gähnwilli, den ich ab jetzt nur noch Schnarchwilli nenne.
Also wenn ich schon mal wach bin, kann ich auch noch was loswerden. Was ich schon immer machen wollte. Eine Liste für, besser gegen Menschen die die Welt nicht braucht. Und ich mein das jetzt nicht kulturell politisch oder so. Also nicht eine Liste alla Miss World Anwärterinnen: Georg Bush, das gesamte Nordkorea, der Siemens-Vorstand und die Muslime. Eher so alltags bezogen… Ich fang einfach mal an:
Also bei Platz 1 bin ich mir sicher, das sind die Alle-Fahrstuhlknöpfen-Drücker. Das nervt tierisch. Außerdem man kann nur in eine Richtung. Hoch. Oder Runter. Nicht beides. Zumindest nicht gleichzeitig.
2. Platz ganz klar: BWL’er. Weil es eben BWL’er sind.
3. Platz Juristen, nichts gegen Juristen im Allgemeinen, aber – doch.
4. Platz: Die Menschen die an der Fußgängerampel mehrfach auf den Auslöser drücken. Also nicht so klack klack klack klack, das würde ja noch gehen, ich mein die „nach 20 Sekunden noch mal“-Drücker. Was bitte soll das bringen? Meinen die, die Ampel merkt das man jetzt doch ganz schnell über die Straße will und schaltet schneller auf grün? Genau so gibt es auch die wieder Drücker in der S-Bahn. Die bekommen mit, dass man gedrückt hat, dann drücken die zur Sicherheit noch mal. Die Tür geht erst auf, wenn die Bahn steht. Nicht früher. Auch nicht wenn man fünf Mal oder sechs Mal drückt. EINMAL DRÜCKEN REICHT!!!!
So, wo war ich? Achso.
5. Klatscher. Insbesondere die „Nach der Landung“-Klatscher. Aber das ist eher ein deutsches Problem. Glaub ich. Die deutschen klatschen immer zu. Sie klatschen, wenn sie einen Rhythmus erkennen, jedes Lied wird erbarmungslos totgeklatscht. Sie klatschen wenn ihnen was gefällt. Wenn endlich etwas eintritt, was überfällig ist, wahrscheinlich weil es die Ironie verstärkt. Wenn ihnen was gelungen ist und eben wenn ein Flugzeug gelandet ist.
6. Im Stau Huper. Was bitte soll das bringen? Meinen die, es geht dann schneller voran? Meinen die, da vorne schläft nur einer, den muss man nur wachhupen? Wenn man steht, dann steht man und das es irgendwann weiter geht, ist nicht auf das hupen zurück zuführen. Punkt.
7. na gut, Bush passt doch hier rein.
8. Beamte. Brauch man nimma. Beamtenstatus bitte abschaffen und ein Prämiensystem dafür einführen. Pro erfolgreich bearbeiteten Fall gibt’s Kohle, ansonsten eben nicht. Dann klappts auch mit dem Fräulein vom Amt. Ganz sicher.
9. für Onkel Sebastian nehm ich die Postschalter-Menschen dazu.
10. achja, demnächst ja dann wohl auch Benq-Mitarbeiter.
11. Ok, wenn wir schon dabei sind: Sony-Reparatur-Dienst-Werkstatt-Mitarbeiter. Danke auch!
12. Alte Leute die in vollen Straßen, vor einem her tippeln und unverhofft, aber gezielt im Weg stehen bleiben.
13. „Das hab ich passend“-Zahler. Ganz toll das ihr das passend habt, aber bitte nicht wenn ne Schlange hinter euch ist.
14. „Wenn ich dich/Sie gerade dran hab“-Telefonierer. Furchtbar!
15. Ihr seid dran…

Dienstag, Oktober 03, 2006

Was heißes schwarzes?

Als ich nochmal über den Titel des letzten Blog drüber les, fiel mir gerade noch ein Blogthema ein. Denn ich spiel jetzt schon seit ein paar Wochen Basketball. Was als Alltagsausgleich gedacht war, entpuppte sich nach wenigen Minuten als bester Einfall seit langem. Denn ich bin das einigste Mädel (!) in einem Basketballverein mit 50% heißen schwarzen Männern, die alle genau so muskulös, wie groß sind. (Achtung Insider: Lust auf was heißes schwarzes? Jo, nen Kaffee nehm ich auch.)
Der Rest besteht aus 20% „nicht-mein-Fall“ aber nett, und 30% leckeren großen nicht schwarzen Männern.
Nach dem letzten Training kam ein Schnuckelchen auf mich zu und meinte „für ein Mädchen, spielste gar nicht schlecht“ Pappnase. Me_ga_spruch! „Danke, du spielst für ein Mädchen auch nicht schlecht“. So, die Sprüche wird er zukünftig sein lassen.
„Biste nächste Woche auch wieder da“. Ja hallo, wenn du so fragst … „Wenn mir nix dazwischen kommt“. „Wenn du willst, kann ich dir ja dann ein paar Tricks zeigen“. Oh Junge, glaub mir ich kann dir auch einiges zeigen. Hormone zurückschrauben! „Man lernt nie aus“. „Das glaub ich dir“. Ist der nur witzig oder kann er Gedanken lesen?

GO Dallas Mavericks GO

Also ich wunder mich schon manchmal, wie manche Leute auf die Strasse gehen. Aber heute muss irgendwie der bad fashion day sein.
Mit der Bahn zur Arbeit, dort drin sitzen zwei Opis im typischen deutsch Outfit. Kurze (!) Hose bei 14 Grad im Schatten und Nieselregen, weiße Socken, natürlich bis zur Wade hochgezogen und Jesusschlappen. Etwas weiter eine Frau mit Kleidergröße 44 in einer schätzungsweise 28er Miss Sixty Jeans. Wie die sich da reingeschossen hat ist mir ein Rätsel. Jedenfalls sitz um sie rum niemand, weil jeder Angst hat, sie könnte jede Sekunde platzen. Der Höhepunkte ist jedoch eine Frau mit Kinderwagen. Sie hat ein lila Paillettenkleid an, mit unpassender Weise golden glitzernden Sandalen im Römerstyle. Von weitem betrachtet sieht sie aus wie ein Weihnachtsbaum auf Extasy. Aber kaum aus der S-Bahn, kommt um die Ecke eine 80-jährige. Sie hat für eine Frau in ihrem Alter die typische Haarfarbe: lila/grau. Warum sich Omas die Haare lila Färben wollt ich schon immer wissen. Weiß das jemand? Aber das ist eigentlich nicht das wunderliche an ihr, vielmehr das sie eine vier Nummern zu große Dallas Mavericks Jacke an hat. Hat die ihre Jacke mit der vom Enkel vertauscht? Oder ist es schon soweit, dass dich die Rentner auf der Straße bedrohen und abzocken? Sollte ich besser meinen iPod verstecken?
Vielleicht musste sie ja auch nur schnell mal um die Ecke und hat das angezogen was gerade da war. Das kenn ich. Das mach ich auch öfters und nie lern ich draus.
Schnell mal in der Joggingsbux den Müll runter bringen? Ja, natürlich nicht ohne von einem echt tollem Kerl beobachtet zu werden. Wenn man dann verschämt schnell wieder ins Haus huschen will, knallt die Haustür zu und die Suche nach dem Haustürschlüssel im Buxensack dauert gefühlte Stunden.
Oder ohne zu duschen und kämmen schnell mal zum Bäcker? Ja genau, dann trifft man einen schon damals gehassten Schulfreund, den man schon ewig nicht mehr gesehen hat. Man kommt ins Plaudern und tritt sich gedanklich bei jedem zweitem Wort in den Hintern, weil man so speckig vor die Tür gegangen ist.
Und was mir vor kurzem erst passiert ist… ich hab mir das Auto meiner Schwester geliehen. Es ist ein 10 Jahre alter 106. Er ist blau, er ist verbeult und er ist gepimpt. An jeder Außenseite silberfarbene Aufkleber mit Mangaverschnitt. Innen überall blaues Licht. Dazu ist der Boden mit Trittblech ausgelegt, Sportsitze und Boxen wohin man schaut, inklusive DVD Player, Bildschirm und Diskokugel.
Naja, mit der Kiste will ich halt nur schnell mal zur Uni flitzen. „Musst aber tanken“ bekomm ich noch von meiner Schwester auf den Weg. „Das kann ich…“ Gebe ich wahrheitsgemäß zurück.
An der Tankstelle angekommen, parkt keine 2 Sekunden später ein nagelneuer X5 neben mir. Aus dem BMW steigt der wohl bestaussehendes Mann seit langem, schau schräg auf die Kiste, leider nicht auf meine… sondern die meiner Schwester und lächelt mich mitleidig an. Na toll! In der Kiste bummt die Bassbox, weil ichs auf der kurzen Strecke nicht geschafft hab, den Bass etwas leiser zu stellen. Um zu unterstreichen, dass das Auto nicht mein ist, fällt mir nix besseres ein als demonstrativ nach dem Tankdeckel zu suchen. Schnuckelchen zieht seine Nummer durch, ich merke dass ich rot werde. Weil ich nicht länger auf dem Pranger stehen will, tank ich nur für 10 Euro. Damit hab ich dann, bis auf die Bild-Zeitungskauf, alle Dorfdeppen-Klischees abgedeckt, dann kanns ja weiter gehen. Beim Losfahren ist Schnuckelchen immernoch am tanken, schluckt ziemlich viel so ein X5. Da die Kupplung nicht mehr so fit ist, ruckelt die Kiste beim Anfahren etwas, stimmt ... das "Frau können kein Auto fahren"-Klischee hat ich noch vergessen. Hoffentlich iss der Typ nicht multitasking fähig und konnte sich während er tankt nicht auch noch mein Gesicht merken.