… ja ist ja gut, ich hör schon auf zu singen. Man hat mir verboten zu singen. Gut, wer schon mal in den Genuss gekommen ist, dass ich ihn beträllert hab, wird wissen warum, aber es hatte diesmal andere Gründe. Ich war in totaler Vorfreude, denn ich war in den Vorbereitungen einer Hüttentour. Mit meinem Exfreund habe ich wandern erst hassen, später aber lieben gelernt. Wo sonst kann man von einem Scheißbrett den Weg aller Hinterlassenschaften gen Schlucht verfolgen?
So sehr ich mich auch freute, es schien nicht auf meinen geschätzten Kollegen abzufärben. Der versuchte doch mit allen Mitteln unseren Trip zu sabotieren. Mal sehen ob ich noch alles zusammen bekomm…
… der Weg ist zu gefährlich.
… nee, der geht auch nicht, ich bin nicht schwindelfrei.
… der Weg ist zu lang.
… da steht für geübte!!!
… da sind doch nur Steine und Felsen.
… die Hütte hat kein warmes Wasser.
… wo sollen wir denn da parken?
… das Wetter soll schlecht sein.
… das Wetter ist schlecht.
… schau mal was dieses vier Sterne Hotel alles in seinem Spa anbietet.
… hast du dir mal die Strecke in Google Earth angeschaut?
… ich schnarche. Ich schnarche richtig laut.
… ich hab keine Ausrüstung.
… ich will nicht da hin.
So ging das die letzten vier Wochen vor der Tour. Diese Seite meines geschätzten Kollegen kannte ich bis dato noch gar nicht. Zickig, launig und piensich.
Aber ich darf hier nicht zu wahrheitsgetreu in die Schilderungen gehen, denn er besitzt ein Druckmittel. Daher ist und bleibt er ein sehr geschätzter, fleißiger Kollege, der mir immer wieder ein Vorbild ist und mich täglich fördert. Besonderst wenn es um die englische Berichterstellung geht. (Bei der sich mein Chef jedes Mal kringelig lacht und mich fragt wer das denn so übersetzt hätte… danke!)
Also dieser nette Kollege verbietet mir hier zu singen. Droht mir sogar mit einer mobilen Steinigung während der Wanderung, wenn ich nicht aufhöre über wandern, Berge und Hütten zu sprechen. Pff.
Umso verwunderlicher war es, dass kaum das wir oben auf dem Berg waren, er schon außer Sichtweite war. Wie als hätt man ihm Nissja geb (insider), war er vorausgeeilt, dass ich ihm mit einer mobilen Steinigung drohen musste, wenn er nicht mal bald langsam machen würde. Zum Glück waren wir aber nicht die einzigen Teilnehmer dieser Tour. Zwei weitere auch sehr geschätzten Kollegen und mein Chef waren ebenfalls anwesend.
So konnte ich immerhin die Gesellschaft dieser drei Herren genießen, wobei die beiden anderen Kollegen eher halbe Strecke zum vorauseilenden darstellte.
Dazu kam ein echt bescheidenes Wetter, das in kürzester Zeit uns ausschauen ließ, als ob wir kreuz und quer und dann noch mal diagonal durch den Schlamm gezogen wurden.
Nach einiger Zeit kam ich mir vor, wie Lara Croft auf dem Weg zum Endgegner.
Wir mussten durch Geröll und Gestein, durch Matsch und kleine Bergbäche, sogar an wegversperrenden Kühen vorbei. Durch den Regen war der Boden so schlammig das man manchmal nicht erkennen konnte ob man in Schlamm oder Kuhfladen trat. Da die Kühe anscheinend an Diarrhoe litten, war es wohl meistens eine Mischung aus beiden…
Die Aussicht war fantastisch und trotz der Anstrengung und des schlechten Wetters hat es allen Spaß gemacht.
Etwas erschöpf in der Hütte angekommen, haben wir von der Dusche und dem Schnaps aufgewärmt, UNO gespielt. Der Wirt war nachdem er mich auf mein schlechtes Kämmergebnis aufmerksam gemacht hat, auf unserer Seite. So gab es widerlichen Schnaps auf kosten des Hauses und kostenlose Kopfschmerzen am nächsten Morgen dazu.
So sehr, dass am folgenden Abend ausschließlich Wasser getrunken wurde. Wir lernen ja noch aus unseren Fehlern.
Ein unglaubliches und wahrscheinlich unvergessliches Erlebnis mit Diarrhoe geplagten Schafen reicher, machten wir uns am dritten Tag auch wieder auf den Heimweg.
Hier mal ein Gruppenfoto unsererseits:
Noch bin ich hier...
vor 6 Jahren
2 Kommentare:
LOL - die Bilder sind extrem witzig, voll ins Schwarze!
Wie wäre es, wenn wir mal beantragen würde, dass man statt eines Passbildes, sich so ein South Park Bild in den Ausweis kleben darf. Bis jetzt finde ich die Dinger viel realitätsgetreuer.
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