Freitag, Oktober 12, 2007

Bio. Logisch?

„Nein, ich esse nur Bio-Produkte“ mit solchen Aussagen fühlt man sich top, oder?. Ich trete Bio-Produkte skeptisch gegenüber und mag dieses dumme Geschwätz drumrum nicht. Bei Obst und Gemüse mag das ja sinnvoll sein, aber wozu soll bitte eine Bio-Erdnuß gut sein? Oder Bio-Gummibärchen, oder Bio-Brezelgebäck?
Wie oft hatte ich schon dieses Gespräch mit na Bekannten, die kauft nämlich ausschließlich in Bioläden ein. Kann sie ja machen, aber jedes Mal dann wieder vorrechnen, wie viel das gekostet hat, aber dass es ja gut angelegtes Geld ist, weil es ja ökologischer Anbau ist, die Natur schützt und die Tiere besser behandelt werden … man schmeckst’s ja auch beim Essen …blabla. Nervt!
Mag ja sein, dass der Boden durch ökologische Anbaumaßnahmen nicht so ausgelaugt wird, aber wenn ich Boden schützen will, kann ich das auch besser machen, als wenn ich für nen Apfel statt 80 ct, 1, 30 Euro zahle. Und wenn ich möchte, dass das Schweine, das in Form eines Schnitzel vor mir liegt, besser behandelt wird, dann esse ich kein Schnitzel oder fahr zum nächsten Bauernhof und unterstütz den mit meinem Kauf. Was nützt es, wenn man Bio-Schnitzel für 27,98 Euro das Kilo kauft, aber das Schwein trotzdem von Hannover nach München gekarrt wurde?

Und was bitte soll an Käse Bio sein?
Das habe ich gerade mal nachgeschaut. Bäh sag ich nur, richtig bäh. Besser nicht nachforschen. Bäh! Überzeugt, ich kauf nur noch Biokäse.
Also für alle die gerne Käse essen und das auch weiterhin gerne tun möchten: Jetzt nicht weiter lesen!

Käse besteht aus Milch. Für die meisten nix neues. Dies hier ist nur der Text zur Überbrückung, falls jemand der eigentlich nicht weiter lesen wollte, noch nicht aufgehört hat. So jetzt nimma weiter lesen!
Zu der Milch kommt Lab. Lab wird aus Mägen toter Kälber extrahiert und dient der Gerinnung. Bis jetzt noch alles nach Plan, nur für den ein oder anderen Vegetarier nicht… 
Jeder Käse benötigt seine Reifezeit. Das heißt je länger ein Käse reift, desto mehr Lagerressourcen benötigt man. Also … denkt sich ein findiger Amerikaner, benutzen wir einfach Gen-Lab, das wir künstlich herstellen. Dieses verkürzt die Reifezeit auf einen Tag. Top! So verkürzt man die Reifezeit eines Hartkäses um beispielsweise 29 Tage.
Enzyme aus genmanipulierten Bakterien machen den Rest. Wer kennt sich schon mit Enzymen aus? Hier mal ein paar Beispiele: E 235, Medikament gegen Mundfäule und Fußpilz – ist deklarierungspflichtig, die behandelte Rinde sollte dick abgeschnitten werden. E 251, wird gegen Fehlreifung und schlechtem Geschmack eingesetzt (Ursache hierfür ist die Fütterung durch vergärtes Futter). Natamycin (E 235) ist als Konservierungsmittel für die Oberflächenbehandlung von Hartkäse, Schnittkäse und halbfestem Käse zugelassen worden. Unerwünschte Wirkungen: Gelegentlich treten Magenreizungen, Übelkeit und Durchfall auf. (Also die Rinde 5mm abschneiden). Noch mehr unter: ungereifter Käse und gereifter Käse.
Und schon gewusst: der weltweit größte Käsehersteller ist die USA. Die USA? Wie geht das denn? Hmm, schon mal was von Philadelphia gehört?

1 Kommentar:

Jamez hat gesagt…

Naja... ich denke so ganz einseitig kann man das nicht sehen... außerdem machst Du das jetzt nur an dem Käsebeispiel fest...
Wenn ich irgendwo an der Fleischtheke Bio-Fleisch kaufe, weil ich davon ausgehe, dass das Bio-Fleisch von eingetragenen und streng überwachten Bio-Bauern stammt, lege ich dafür gerne ein paar Euro mehr hin.
Gib doch mal in Google "Demeter" ein. Da findest Du eine Menge Informationen, die für Bio-Produkte sprechen.
Das mit dem Käse mag ja richtig sein aber deswegen gleich alle Bio-Produkte verteufeln? Meiner Meinung nach ein wenig über's Ziel hinaus geschossen... ;)