Tja, beim Rostwurstcharly durchaus normal. Auch das er Rostwurstcharly heißt, obwohl Charly nichts mit seiner ursprünglichen Namensgebung zu tun hat. So ist das nämlich im Dorf. Wenn man wie ich aus nem Dorf kommt, kennt man das. Da heißt man nicht „Ann“ oder „Frau von Neben“, nee da heißt es dann: „Ei kennschde das nit? Dass iss doch em Emil sei älschdes“ Übersetzt heißt dass das mein Vater Emil mit Vornamen heißt und ich mindestens noch eine kleines Geschwisterchen hab, allerdings Namenlos bin. Immerhin besser als wenn man mich „Em von Neben sei Ann“ nennt, denn das lässt auf den Status meiner Familie in unserem Dorf schließen. „Em Emil sei älschdes“ setzt voraus das mein Vater dorfbekannt ist und jeder etwas mit „Emil“ anfangen kann. Das ist nämlich auch so. „Em Müller sei Torsten“ ist aber häufiger und sehr beliebt in der saarländischen Dorfgegend.
Tja in der Dorfgegend durchaus normal.
Jetzt war ich aber gestern bei Fielmann.
Wenn ich an Fielmann denke, fällt mir neben ewigen Wartezeiten direkt Seriosität und Professionalität ein.
Gestern hat mich dort wie erwartet eine längere Wartezeit empfangen, sowie eine anscheinend neue Mitarbeiterin. Während ich da so warte, wurden die Leute an die leeren Bedientische manövriert, an denen aber noch kein Fielmannmensch saß. Da gibt es eine Menge Bedientische und eine Menge Kunden ohne Bedienmensch. Dazwischen gibt es auch Menschen die nicht an einem Tisch warten, sondern irgendwo dazwischen stehn und warten. Also stell ich mir die Frage, wie zum Teufel bekommen die das hin, und sie haben es hinbekommen, dass jeder Kunde in der richtigen Reihenfolge bedient wird?
Als ich in Empfangstischnähe war, der Rätselslösung: Eine Liste. Ja klar! Die schreiben da wie im Restaurant die Tischnummern auf, wann welcher dran ist. Aber wie machen die das mit den rumstehenden Menschen?
In einem Moment der umbehüteten Liste, wurde ich (unfreiwillig, so schiehn es) eingeweiht. Auf der Liste stehen völlig unprofessionelle Personenbezeichnungen, die die Reihenfolge darstellen. Für mich hat sie „junge blonde Frau, bunter Schal“ aufgeschrieben. Die Beschreibung geht ja noch, da stand aber auch „dicker Mann, roter Pulli“ und „Nickelbrille, alter Mann“, aber auch „Helmut“. Toll dass es auch bei Fielmann Persönlichkeiten gibt, dass eine Beschreibung wie „Helmut“ jedem ein Begriff ist.
Das ist doch sehr schön. Man kommt sich dann so schön familiär aufgehoben vor, beliebt und geschätzt.
Jetzt habe ich für dieses Jahr einen neuen Vorsatz. (Darf man das Mitte Februar noch machen?)
Ich möchte mindestens in einem Laden, in dem ich noch nicht bekannt bin, am Ende des Jahres mit „Ann“ ein Begriff sein. Schön!
1 Kommentar:
Als ich damals im Braddock noch ein Noob (hihi) war, da haben se neben meinen Namen in der Thekenrechnung immer ne Brille gemalt. Ich fand das sehr diskriminierend.
Inzwischen ist die Brille weg :-)
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