Freitag, Januar 26, 2007

Ich glaub mein Kern spinnt…

Weils so schön war und ihr vielleicht genauso wenig damit anfangen könnt wie ich, hier weitere Bilder aus meinem Inneren.
Was wo wie dargestellt wird, liegt im Auge des Betrachters.
(Wer findet den Kreuzbandriss ...?)




Donnerstag, Januar 25, 2007

Röntgenblick

Für alle die schon immer wissen wollten wie ich von innen ausschau, hier mal mein linkes Knie mit den stilistischen Blick von dem Herrn Röntgen.

Und dann nochmal von der Seite:




Die Bilder stammen exklusiv aus dem Sanatorium Dr. Schenk.
Deren netter Slogan lautet: „Under the knife for a better life!”

Auf der CD steht auch noch “forget Cocaine fly” drauf. Den Zusammenhang hab ich nicht so ganz gepeilt.

Mittwoch, Januar 17, 2007

Der Vorteil Krücke

Gestern war ich einkaufen. Ich, meine zwei Krücken und die Tragetasche.
Alter Hausfrauentrick: Nicht mit leerem Magen einkaufen gehen. Erstrecht nicht, wenn man mit zwei Krücken und nur einer Tüte kaufen geht. Zumal ich auch nur 10 min brauch bis ich aus der Tür bin. Ich wohne nämlich im zweiten Stock, mit 60 Treppen und keinem Aufzug. Ich wäre verhungert bis ich die Treppen runter und wieder hoch wäre. Hat man allerdings nichts zu essen im Haus, sitzt man in einer Zwickmühle.
Also Einkaufszettel schreiben und nur das wichtigste kommt drauf.
20 min später bin ich im REWE. Auf dem Weg dahin hab ich mir auch überlegt, ob ich mir ein Einkaufwagen nehmen soll, und ob das überhaupt hinhaut mit zwei Krücken, es haut nicht hin. Mich hätte es fast hingehauen, mit dem Versuch das auszuprobieren.
Also kein Wagen. Meine Tüte hängt an ihren Schlaufen um den rechten Krückengriff. Und damit husch ich flink wie ein eingeschlafenes Faultier durch die Gänge. Dabei fällt mir alle Naselang etwas auf den Boden, und jedes Mal ist eine stets freundliche und hilfsbereite REWE-Mitarbeiterin da, hebt es auf, gibt es mir oder stellt es wieder hin. Wie ein kleines Kind teste ich meine Grenze, indem ich frag wo denn die Vollkornspaghetti stehn und siehe da, sie bringt mir sie. Toll! Und der Orange-Nektarinen-Saft? Bringt sie mir auch. Klasse! Ich kann sogar auf das Band drei auflegen, sie macht die Kasse nämlich jetzt auf. Super! Alle die sich hinter mich anstellen, bereuen dass sie ihren strategisch besseren Platz an Kasse eins und zwei aufgegeben haben, denn mit einer Hand räumt sich ein, an einer Krücke hängender Beutel total schlecht aus. Daher bin ich mir nicht sicher, ob der nette Herr wirklich nett war, oder ob er nur genervt war, als er fragte ob er mir helfen soll. Beim Bezahlen stellt ich heraus das es noch kompliziert ist, mit einer Hand Geld aus einem Geldbeutel rauszufummeln, geschweige denn die Bankkarte, aus dem Kärtchenfach raus zu ziehen. Mit einer Hand auf einem losen Zettel zu unterschreiben ist noch komplizierter. Spätestens jetzt war der nette Herr genervt.
Keine drei Meter aus dem Konsumtempel, fragt mich eine nette Frau ob sie mir mit der Tüte behilflich sein kann. Super! Auch wenn ich ohne prallvolle Tüte genau so schnell wie mit bin, ist es doch eine Erleichterung. Vor der Haustür angekommen, kommt gerade ein Nachbar nachhause und wie das so bei einem guten Nachbarschaftsverhältnis ist, muss ich erstmal erzählen was ich denn genau habe, wie das denn so passiert ist, wie das behandelt wird und wie lange das dauert, während er mir die Tüte hoch trägt. Er kennt da einen Spezialisten (er bringt mir nachher die Nummer vorbei) und ein Freund von ihm hatte das auch, und er hat sich nicht operieren lassen. Klasse. Jetzt kenn ich schon 5 Spezialisten und 11 ferne Bekannte die das gleiche Schicksal hatten, wobei 4 von denen das nicht operiert hatten. Kennt noch jemand einen Spezialisten oder jemanden, der auch mal was am Knie hatte?
Ich könnte ja ne Strichliste machen, und der Spezialist mit den meisten Empfehlungen darf mich aufschlitzen, es sei denn die Umfrage ergibt, dass ich mich nicht operieren lassen soll…

Freitag, Januar 12, 2007

Es geht schon

Man mag es kaum glauben, aber ein Bein verlernt innerhalb von 12 Tagen zu gehen. Gut so ein Bein hat keinen eigenen Speicher, aber man möchte doch meinen, dass sich mein wirres Hirn zumindest mal die grundlegenden Körperfunktionen merken kann. Nein kann es nicht! Daher bin ich jetzt in der Gehschule.
Dort musste meine Kniescheibe wieder daran erinnert werden, dass sie sich eigentlich mal bewegen soll. Ich hab gelernt, dass der Knorpel unter der Kniescheibe Gelenkflüssigkeit benötigt, diese bekommt der Knorpel durch das Bewegen der Kniescheibe, sozusagen einmassiert. Bewegt man das Knie nicht, „rostet“ die Kniescheibe am Knorpel fest. Das liest sich nicht nur eklig, es fühlt und hört sich auch eklig an. Die Kniescheibe wird von Hand allmählich hin und her bewegt, dabei knirscht es und das Gefühl ist nicht gerade angenehm.
Jedenfalls, meine Kniescheibe weiß wieder, dass sie sich bewegen soll und tut dies nun auch. Jetzt muss nur noch mein Knie lernen, dass es eigentlich zum krumm machen da ist. Wenn ich mich auf eine Bank sitze baumelt mein rechtes Bein normal runter, mein linkes zeigt mit einem Krümmungswinkel von 5° geradeaus. Selbst nach na Stunde zeigt es noch geradeaus, ohne das es für mich eine Anstrengung wäre. Wo bleibt die Schwerkraft, wenn man sie mal braucht?
Also muss mein Knie Hausaufgaben machen. Die bestehen aus Versuchen, das Bein auf verschiedene Art zu beugen. Da meine linke Beinmuskulatur auf Winterschlaf eingestellt ist, zickt sie tierisch rum wenn es darum geht wach zu werden und doch tatsächlich was zu arbeiten. Das zahlt sie mir mit Wadenkrämpfen heim.
Bei meinem Krieg im eigenen Körper bleib ich jedoch Gewinner, denn heute kann ich zwar nur mit Krücken, schon im Schneckentempo so was Ähnliches wie laufen. Immerhin!

Mittwoch, Januar 10, 2007

Details vom Aufstehen bis zum Telefonterror

Hab ich schon erwähnt das ich Krank bin? Naja, nicht wirklich Krank, aber zumindest krankgeschrieben.
Heute war der erste Tag ohne Arztbesuch. Sehr langweilig. Was hab ich gemacht?
Ich bin aufgestanden und hab geduscht. Normalerweise benötige ich dazu ca. 5 min. (Ja ich bin schnell!). Momentan benötige ich dazu ca. 20 min.
Ich hab nach dem Duschen meine Eigenart, ich hasse es nämlich mich abzutrockeln. Normalerweise warte ich, im Handtuch eingewickelt, solange bis ich trocken bin. Da ich nicht lange stehen kann, muss ich mich jetzt nach dem Duschen wieder ins Bett legen und warten bis ich im Handtuch und unter der Bettdecke trockne. Leider verfällt man in der Zwischenzeit dazu, entweder wieder einzupennen oder in Internet zu stöbern. Heute wars die teuere Variante.
Ich hab mir eine neue Matratze gekauft, zwei neue Kissen, eine Kuscheldecke, drei DVD’s und acht Bücher. Wenn ich ab jetzt jeden Morgen so viel Geld ausgebe, bin ich bis zum 15. diesen Monat pleite…
Danach habe ich mich angezogen. Normalerweise benötige ich dafür ca. 2 Minuten. Jetzt benötige ich dazu ca. 15. Besonderst lange Zeit benötige ich für den linken Strumpf. Kann man nicht mal für besonderst faule Menschen und Menschen die ihr Knie nicht beugen können, einen Strumpfanziehapparat erfinden?
Es klingelt. Ich geh zur Tür. Normalerweise schaffe ich das in ca. 20 Sekunden, ist natürlich vom Startpunkt der Wohnung abhängig. Jetzt benötige ich egal aus welchem Zimmer ca. 2 min. Das ist insofern gut, denn nur meine Freunde und Verwandten wissen, das ich auch zuhause bin wenn ich noch nicht innerhalb von 1,5 Minuten die Tür geöffnet habe. Das Schlechte: sind es keine Verwandte oder Freunde, bin ich umsonst aufgestanden, weil der- oder diejenige dann wieder weg ist und ich somit 2 Minuten meines Lebens völlig unnötig verbracht hab.
Das ist genauso wie wenn man gerade im Treppenhaus Richtung Wohnung ist und schon das Telefon klingeln hört. Man beeilt sich, stolpert die letzte Treppe hoch, muss sich an der Wand abstützen, weil man sonst gefallen wäre, bricht sich dabei einen Fingernagel ab, versucht das spitze Ende des noch verbleibenden Fingernagels abzuknabbern, während man mit der anderen Hand in der um die Schulter hängenden Tasche nach dem Schlüssel kramt. Das sieht so aus, als wolle man sich auf Affenart an den Rippen kratzen und führt zu nix, denn es ist unmöglich, auf die Schnelle, den Schlüssel mit einer Hand aus einer Handtasche zu fummeln. Völlig genervt leert man die Tasche auf dem Fußboden vor der Wohnungstür, greift den Schlüssel, bekommt ihn nicht richtig ins Schloss, fummelt und sticht unter lautem Fluchen den scheiß Schlüssel ins Schloss und stützt zum Telefon. Dabei tritt man auf den gerade gekauften Mascara, der zerbricht und macht sich dann ganz toll auf dem Boden lang. Dieser Umstand macht es möglich die Schrittlänge bis zum Telefon abzumessen, denn die schwarze Farbe hat Freundschaft mit dem Schuh gemacht. Am Telefon angekommen, hat es dann natürlich aufgehört zu klingeln und alles was die Anzeige des Telefons hergibt, ist: „Unbekannter Anrufer“. Weltklasse! Dieser unbekannte Anrufer ruft nämlich nie wieder an. Das ist immer so. Er ist auch sonst nicht zu identifizieren, sodass man bis an sein Lebensende rätseln muss, wer das wohl gewesen ist. Und sollte es einem doch mal gelingen, das Telefon rechtzeitig zu erreichen, dann hört man: „Hallo, spielen Sie gerne Lotto?“

Freitag, Januar 05, 2007

Schluss mit null Sex

Ach ja, schon wieder ein Jahr vorbei. Nicht gerade das beste Jahr überhaupt. Schon gar nicht mit diesem Abschluss, aber dazu später …
Erstmal Weihnachten.
Bilanz? Drei sehr schöne Tage.
Geschenke? Jawohl!
Essen? Super!
Harmonie? Ja sicher!
Was will man mehr.

Aus dem Weihnachtsurlaub zurück, geht’s auch schon wieder weiter mit packen. Diesmal einpacken, nämlich Skisachen. Am Ende sind es dann drei Sporttaschen, eine Tasche mit Skischuhen und die Tasche für die Skier, plus Handtasche. Meine Freundin: Zwei große Sporttaschen, und zwei Handtaschen, ein Korb mit Essen und zwei Kisten Alkohol. Zuviel? Gar nicht!
Doch, meint unser Fahrer und Hüttenkollege, denn in den Wagen würde das nicht passen. Männer! Haben ein Auto und erkennen nicht das Potenzial. Da geht noch einiges, gut Liza muss (aufgrund des ausgenutzten Potenzials im Fußbereich) die Fahrt im knien und ich mit ausgestreckten Beinen verbringen, aber wie der Münchner sagt: „passt scho!“
Sowieso, die Hütte war zu 90% mit Münchner voll, es hat keinen Tag gedauert bis man sich diesen Dialekt angewöhnt hatte. („Passt scho“ ist das Pendant zu „ei jo“). Liza und ich waren einer Geheimsprache mächtig, denn wenn wir Saarbrigga pladd geschwätzt hann, hat uns dort keiner verstanden. Das war beim TABU spielen sehr lustig. Wenn einer von uns beiden dran war, sind wir vor Aufregung immer ins Dialekt gerutscht, also konnten die anderen in unserer Gruppe gar nicht mehr mitspielen, war auch nicht nötig, da wir zwei ein unschlagbares Team in TABU sind.
Am Silvestermorgen ruft der Berg. Bei 45 cm Schnee nicht gerade ein lauter ruf, aber, ja genau, passt scho! Also nix wie rauf, schnell noch alles leihen was man(n) nicht mitgebracht hat (weil ja kein Platz im Auto war) sich noch kurz über die horrenden Preise für Lift und Leihen aufregen und dann noch viel weiter rauf. Liza und ich zusammen in einem Sessellift, beim (ersten) Ausstieg passiert es dann, mein Ski ist mit dem hinteren Teil auf Lizas Brett, Lizas Brett fährt Richtung Tal, mein Ski dreht samt meinem Knie ne Pirouette. Das machen mein Bänder nicht mit, also beschließ ich mich erstmal im Schnee längs zu machen und auf die Bergwacht zu warten. Der will den Heli rufen, nee passt scho, ich fahr lieber mit dem Schneebob runter, denn eine Kontobelastung von 2500 Euro muss nicht sein. Ich werd natürlich nicht zu einen schnöden Arzt gefahren, auch nicht ins Krankenhaus... ha! ... das wäre ja zu einfach. Nein ich komm in eine Privatklinik. In der muss ich noch vor der Behandlung und unter Schmerzen einen Zettel unterschreiben, dass die Kosten zum größten Teil von mir selbst zu zahlen sei. Aha, wie kompromissbereit man unter Schmerzen ist…
430 Euro ärmer, wurde mir dann Linderung verschaffen. Wieder in der Hütte angekommen wurde ich buchstäblich auf Händen getragen. Mir wurde auch ein Genesungslied geschrieben. Ständig kam jemand brauchste noch, haste schon?
Also Krank sein ist gar nicht soo schlecht.
Jetzt liege ich zuhause im Bett, ich wurde mit dem Krankenrundumwohlfühlset versorgt, das beinhaltet alles mögliche was man rund ums Bett positionieren kann, Bücher, Zeitschriften, Blumen, Obst, Süßigkeiten, Getränke, DVDs usw.
Besuch? Ja gerne. Aber nur mit Geschenken! Mir geht es ja soo schlecht.