Ich habs ja noch gar nicht erzählt … ich hab letzten Freitag den Vater meiner Kinder getroffen. Getroffen ist zuviel gesagt, denn um ehrlich zu sein, weiß der Gute noch nix davon. Er ist schlicht in Schlabberhose und sportlichen Zwiebellook an mir vorbei gegrinst. Hach …
Wie es der Zufall will, ist er mein Nachbar. Irgendwie sind Nachbarn eine konstante in meinem Liebesleben. Er ist mein Nachbar und wir haben uns heute wohl nicht so zufällig am Altpapierkontainer getroffen. Er ist total abgehetzt dazu gestoßen, als ich meinen Tagessatz an Kniebeugen schon hinter mir hatte, aber die Altpapiertüte noch halb voll war (wie wir Optimisten sagen, oder ist es in dem Fall pessimistisch?) Durch den Papiereinwurfschlitz grinsende Blicke getauscht. Da er aber nur zwei handvoll Papier bei sich hatte, war sein tun schnell erledigt und ging wieder. Warum kann
der mich nicht fragen, ob
ich noch zu haben bin? dacht ich mir, hier würds mir auch nix ausmachen.
Heute Abend dann, als ich mit dem Wäschekorb aus dem Auto stieg (meine Waschmaschine ist immer noch
kaputt), kam er um die Ecke. Ging Richtung nach Hause. Ich stand wie blöd mit meinem Wäschekorb da und kam mir wie die Tussi bei Dirty Dancing vor, es fehlte nur noch das ich sage
„Ich hab die Wassermelone getragen.“ Mein Wäsche war zwar frisch gewaschen, aber oben auf dem Haufen lag einer meiner Hello Kitty-Socken und ein paar meiner Unterhosen. Toll! Prima! So wird das nix! Ich kann ja nicht mit nem Typen anfangen zu flirten, wenn er schon meine Unterhosen kennt. Das ist wie nach dem Sex zu fragen, wie der andere heißt.