Freitag, Februar 27, 2009

Schwein gehabt

Ich hatte mal ein Schwein.
So ein richtiges.
Das hieß Oswin.
Den Namen habe ich damals gebastelt.
Dafür hab ich das kroatische Wort für Schwein, also "svinja" (swinja ausgesprochen) genommen und geschaut wie man damit einen Namen hinbekommt.
Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass ich auf einem kroatischen Bauernhof groß geworden bin.
Das erklärt das mit dem Schwein.
Und dem Namen.
(Und vielleicht auch als Ausrede für meine Rechtschreibfehler...)
Also mein Schwein Oswin habe ich in Cakovec auf dem Markt gesehen und solange an meiner Oma rumgeredet, bis sie es mir gekauft hat.
Eben mal ein Schwein kaufen, kann man als meine Oma ruhig machen, denn wir hatten zuhause auch den passenden Schweinestall! Und in genau den kam Oswin rein.
Und dort ging ich ihn dann auch jeden Tag, bestimmt fünf Mal besuchen. Brachte ihm die Küchenabfälle und wenn es mal zuwenig war, hab ich ihm eigenhängig (!) den getrockneten Mais vom Kolben gepuhlt ... das hat er am liebsten gemampft.
Wenn man nicht weiß, dass Schweine Allesfresser sind, weiß man es spätestens, wenn man ein Schwein hat.
Als Oswin etwas größer war (und das ging schnell) ... hmm, nein, ich fang anderst an:
Auf unserem Bauernhof gab es auch Enten.
Die Enten musste man abends immer in den Schall treiben, damit der Wolf sie nicht über die Nacht reißen konnte.
(Ich weiß nicht, ob es wirklich einen Wolf gab, aber das meinte Oma immer und so verriegelte ich brav jeden Abend die Tür zum Hühnerstall und scheuchte die Enten in den Schweinestall.)
Beim Reinscheuchen ging es mir wohl nicht schnell genug oder die Enten hatten Streit miteinander oder sonst was, jedenfalls gab es Zoff, so dass ein paar Enten in die Luft flogen.
Ein Gegagger ... Federn flogen ... die Schweine wurden unruhig ... von draußen fing der Hund an zu bellen ... noch mehr Enten flogen in die Luft und plötzlich, es ging sehr schnell, aber ich sah es in Zeitlupe ... eine Ente flog zuweit über die Schweinezellentür drüber, Oswin schnellte in einem unglaublichen Tempo um 180 Grad herum, packte die in der Luft fliegende Ente und hampf, knacks, quiek: dort wo gerade noch die Ente war, waren nur noch Federn und aus Owins Maul schaute ein Watschelfüsschen raus und war auch schon wieder weg.
Oswin hatte in Null Komma nix eine Ente gefressen. Und das nicht weil er Hunger hatte, sondern weil er es konnte!
Seit diesem Tag, wusste ich, warum meine Oma beim Stallausmisten immer mit einem Stock auf die Schweine einschlug.
Die wollten nicht an meiner Oma schnüffeln, die wollten die fressen!

1 Kommentar:

schuschan hat gesagt…

Daher also der Name "Kamfsaue" :)!