Ganz oben in der linken Ecke, über der Tür, da sitzt er: Fridolin, meine Hausspinne.
Er sitzt schon seit sechs Jahren da oben. Kürzlich bekam Fridolin Besuch. Ich nannte ihn Ferdinand.
Die beiden zogen ne Weile durch die die Wohnung. Checkten da mal ne Fliege, hier man ne Mücke, hauten so richtig auf den Putz. Ein andermal haben sie einen Trip zur Abstellkammer gemacht und vom oberen Türrahmen einen Tandem – Bungee -Sprung gemacht. Meist aber saßen sie bei Sonnenuntergang zusammen und beachten den Toilettendurchgangsverkehr.
Ferdinand ist dann irgendwann weiter gezogen. Bestimmt den nächsten Kumpel besuchen.
Kurze Zeit später war Fridolin aber nicht mehr allein. Fridolin hatte 23 kleine Babyspinnen. Fridolin ist eine Fridolina!
Am Anfang war ich schon etwas eingeschnappt. Hätte ja ruhig mal was in den sechs Jahren sagen können. Ich mein man sieht Spinnen ihr Geschlecht jetzt nicht unbedingt an … dann hätte sie jetzt auch nen tolleren Namen … aber die Babys waren so putzig (ganz die Mama), da kann man nimma böse sein.
Die Tage war ich mal auf der Toilette und da erzählte mir Fridolina wie anstrengend so ne Rasselband ist und sie ziemlich fertig ist, aber wenn sie dann von so nem Knirps einmal angelächelt wird, …
Ich fragte was mit Ferdinand sei. Sie meinte der sei bestimmt gerade bei einem Tandem-Sprung mit na anderen. Pff, Männer, sagte ich. Aber sie hätte sich in der Krabbelgruppe in den Leiter verguggt. Er kommt auch super mit den kleinen zurecht und so, erzählt sie.
Sah ziemlich verliebt aus, die Fridolina.
Dann, vor kurzem: weg! Keine Rasselbande, keine Fridolina. Weg! Ohne Tschüss zu sagen.
Pff, Spinnen!
Da hat es bestimmt mit dem Krabbelgruppenleiter geklappt. Ich gönn es ihr.
Alles Gute Fridolina.
Noch bin ich hier...
vor 6 Jahren
1 Kommentar:
Die spinnen, die Spinnen.
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