Samstag, September 22, 2007

Mordsstimmung

Zehn nach sieben. Ich bring ihn um. Ihn und den Laubblasefritz gleich mit. Und wenn ich gerade dabei bin, den scheiß Baggerfahrer auch noch.
Warum ist es Samstag eigentlich erlaubt, so früh, so viel Lärm zu machen? Da muss doch mal jemand was dagegen machen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass diejenige die das auch stört, gerade genauso ihr Kissen auf die Ohren pressen wie ich. Und wahrscheinlich bekommen sie genauso wenig den Arsch hoch, weil der Kopf so viel weh tut und man einfach nur zufrieden ist, wenn es irgendwann aufhört und dann wars ja nicht so schlimm … Man, es wird echt Zeit für ne zweite Runde 68er-Stimmung.
Vielleicht bekomme ich mildernde Umstände wenn ich einen 68er Richter bei meiner Verurteilung erwische …?!

„Also Frau von Neben, erläutern sie mir bitte aus ihrer Sicht warum sie an diesem Samstagmorgen einen Kehrmaschinenfahrer, einen Laubbläser und einen Baggerfahrer hopps gehen ließen.“
„Zu erst einmal möchte ich betonen, das ich eine schwere Kindheit hatte und bis kurz vor der Tat blutmätzel – Ego-Shooter spielte. Und die Geräusche die von den betroffenen Personen ließen mich denken, sie wollten mich angreifen. Außerdem bin ich erst eineinhalb Stunden zuvor nachhause gekommen und hatte eine nicht geringe Menge Alkohol im Blut. Aber der eigentliche Grund ist, dass das Samstag einfach nicht geht … so mit dem Lärm machen. Einer muss doch mal anfangen …“

Haha, jetzt musste ich gerade an den letzten Abend denken. Das stimmt übrigens. Das mit dem erst nachhause gekommen und dem Alkohol.
Manchmal ist es zu spät, um früh ins Bett zu gehen. Und irgendwie sind die spontan umgeplanten Abende ja die besten.
Meine Freundin ruft mich an:
„Hi, wo bist du?“
„Auf dem Nachhauseweg.“
„Gut komm vorbei, ich hab Alkohol und mir geht es scheiße.“
„Ich bring noch Wodka mit.“

Ne Flasche Wein und einiges an Wodka später sind wir im 603. En ganz toller „IN-Club“. Irgendwie gibt es nur noch Clubs… Nur Snobs am Start. An der Theke meint ein mit nach hinten gegelte Haare-Typ: „Darf ich mal bitte vorbei.“ „Nee, das geht hier nach Kompetenz, danke.“ (Ich warte schon ne Ewigkeit, bis ich diesen Satz mal sagen konnte …)

Manchmal wär’ ich echt gerne so dumm wie alle anderen, das wäre hier ne echte Herausforderung, aber gerade kommen ne Handvoll hochgestylte Drucklufthühnchen rein, und der IQ-Durchschnitt im Raum sinkt allein durch deren Anwesendheit um glatte 20 Punkte. Also heute ist nix zu machen, da kann ich mir auch noch so viele Gehirnzellen wegkippen. Meine Freundin meint dazu nur: „Manchmal kann man gar nicht soviel Trinken, wie man kotzen will.“ Recht hat sie.

Donnerstag, September 20, 2007

Hell - wie dunkel

„Guten Morgen, mein Name ist von Neben. Ich hätte gerne um 20 vor 6 ein Taxi in die Hellwigstraße 3.“
„Um 20 nach 6 in die Heuduckstr. 3?“
„Nein, um 5 Uhr 40 in die HELL-WIGstraße.“
„Heldenstr.3.“
„Nein, HELL – wie dunbkel und WIG wie das Bonbon nur mit G.“
„Hellwigstr. 6.“
„3!“
„Um 3.“
„Nein … ach vergessen sie’s.“

„Guten Morgen, mein Name ist von Neben. Verstehen sie Deutsch?“
„Meistens.“
„Gut, schaffen sie es mich um 20 vor 6 in der Hellwigstraße 3 abzuholen?“
„Bestimmt.“
„Etwas präziser bitte.“
„Jupp, bin dann da.“
„Prima.“

Freitag, September 07, 2007

Brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Alter Schwede ist das kalt geworden! Haben wir eigentlich schon offiziell Herbst? Sind heitere spätsommerliche Auslassungen schon fehl am Platze? Schon Zeit für Depri-Stimmung?
Ich weiß genau was mein Kollege jetzt in diesem Moment denkt oder irgendeinem, der in der nähe steht, erzählen wird… in Molltönen erzählt er jetzt, dass die frühsommerliche Frühjahrszeit viel ausgedehnter ist, und dafür nun die Regenzeit sich über den Sommer streckt bis der Herbst kommt. *Schnauf!! Das hab ich so gefühlte 134 Mal von ihm gehört, immer dann wenn es die letzten 134 Tage geregnet hat.

Dabei ist es doch völlig klar was hier Sache ist. Die Herbst-Winter-Zeit nimmt nämlich einfach 70% der Jahreszeiten ein. Globale Erwärmung? Eh, wo denn bitte? Ich frier mir gerade den Arsch ab. Sitze eingemummelt auf der Couch, um mich rum nur Kissen und Decken, hab nen dicken Pulli an und meine Füße melden Eiszeit.
Mutige Schuhgeschäft haben noch Sommerschuhe im Angebot, optimistische Gastronomen haben die Tische noch draußen, weniger mutige legen ab Mai schon Wolldecken zu jedem Stuhl… Ja das ist auch bitter nötig! Vorbei das alles!! Für immer!!! Wir können froh sein, wenn wir um Juli im Regen nicht absaufen oder im Juni nicht von den letzten Schneeverwehungen vom Stromnetz abgeschottet werden. Demnächst gibt es keine Sommerhits mehr, sondern nur noch Herbst-Winter-Hits. Es ist nämlich weniger rentabel für das bisschen Sommer noch ne Aktion zu planen. Journalisten beklagen sich schon dass sie so gestresst sind und wünschen sich das Sommerloch zurück. Während Sonnenbank-Geschäfts-Besitzer wohl groß Kasse machen werden … hats ja doch was Gutes.

Dienstag, September 04, 2007

Fiktion wird Realität

Heute morgen habe ich ein weißes Oberteil angezogen.
Heute Mittag gabs Spaghetti mit rotem Pesto.
Ergebnis: HA! Nix passiert. Blütenweißes Obterteil ohne rote Mampfbeweise.
Heute ist ein guter Tag…

Samstag, September 01, 2007

Fridolin & Ferdinand

Ganz oben in der linken Ecke, über der Tür, da sitzt er: Fridolin, meine Hausspinne.
Er sitzt schon seit sechs Jahren da oben. Kürzlich bekam Fridolin Besuch. Ich nannte ihn Ferdinand.
Die beiden zogen ne Weile durch die die Wohnung. Checkten da mal ne Fliege, hier man ne Mücke, hauten so richtig auf den Putz. Ein andermal haben sie einen Trip zur Abstellkammer gemacht und vom oberen Türrahmen einen Tandem – Bungee -Sprung gemacht. Meist aber saßen sie bei Sonnenuntergang zusammen und beachten den Toilettendurchgangsverkehr.
Ferdinand ist dann irgendwann weiter gezogen. Bestimmt den nächsten Kumpel besuchen.
Kurze Zeit später war Fridolin aber nicht mehr allein. Fridolin hatte 23 kleine Babyspinnen. Fridolin ist eine Fridolina!
Am Anfang war ich schon etwas eingeschnappt. Hätte ja ruhig mal was in den sechs Jahren sagen können. Ich mein man sieht Spinnen ihr Geschlecht jetzt nicht unbedingt an … dann hätte sie jetzt auch nen tolleren Namen … aber die Babys waren so putzig (ganz die Mama), da kann man nimma böse sein.
Die Tage war ich mal auf der Toilette und da erzählte mir Fridolina wie anstrengend so ne Rasselband ist und sie ziemlich fertig ist, aber wenn sie dann von so nem Knirps einmal angelächelt wird, …
Ich fragte was mit Ferdinand sei. Sie meinte der sei bestimmt gerade bei einem Tandem-Sprung mit na anderen. Pff, Männer, sagte ich. Aber sie hätte sich in der Krabbelgruppe in den Leiter verguggt. Er kommt auch super mit den kleinen zurecht und so, erzählt sie.
Sah ziemlich verliebt aus, die Fridolina.

Dann, vor kurzem: weg! Keine Rasselbande, keine Fridolina. Weg! Ohne Tschüss zu sagen.
Pff, Spinnen!
Da hat es bestimmt mit dem Krabbelgruppenleiter geklappt. Ich gönn es ihr.
Alles Gute Fridolina.